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  • -Wiener Stadt- und Landesarchiv
    • +1 - Stadtarchiv | 14. Jh.-21. Jh.
      • -1.1 - Städtische Ämter | 15. Jh.-20. Jh.
        • +1.1.1 - Oberkammeramt | 1424-1899
        • +Hide full view1.1.5 - Wirtschaftskommission | 1737-1782, 1800-1804

          Vollansicht Inventory 1.1.5

          Feldname Inhalt
          1.1 Signatur 1.1.5
          1.2 Titel Städtische Wirtschaftskommission
          1.3 Zeitraum 1737-1782, 1800-1804
          1.4 Verzeichnungsstufe Bestand
          1.5 Umfang/Medium Bände: 59=4,1 Laufmeter; Faszikel: 8,7 Laufmeter
          2.2 Verwaltungsgeschichte/Biografie Unter Karl VI. wurde eine Hofkommission zur Untersuchung des städtischen Wirtschaftswesens geschaffen. Diese machte 1727 erste Vorschläge, eine städtische Wirtschaftskommission zu gründen. Ihren Aufgabenkreis umschreibt ausführlich die kaiserliche Resolution vom 30. Jänner 1727. Darin wird dem Stadtrat befohlen, eine Wirtschaftskommission anzustellen und dazu zwei innere und zwei äußere Räte zu bestimmen, denen die Aufsicht über die städtischen Ämter und sämtliche Wirtschaftsangelegenheiten übertragen werden sollten. In den Jahren 1728 und 1731 wurden erneut Vorschläge eingebracht, eine städtische Wirtschaftskommission zu gründen.

          Am 2. März 1737 wurde mit einem Dekret der Hofkommission die "Stadt Wiener Wirtschaftskommission" geschaffen und ihre Aufgaben festgelegt. Sie sollte:
          1. sowohl die Stadtwirtschaft besorgen als auch den Stand und die innere Beschaffenheit aller Ämter durchforschen, Erhebungen durchführen, wie die Einnahmen zu verbessern und die Ausgaben zu verringern seien, und zudem Vorschläge zum Personalabbau machen,
          2. sich zwei- bis dreimal wöchentlich zu Beratungen treffen, darüber Protokolle anfertigen und nach Ausarbeitung der wichtigsten Punkte der Hofkommission ein Gutachten vorlegen,
          3. die an sie ergehenden Befehle, Resolutionen oder Verordnungen umsetzen, andernfalls der Hofkommission Bericht erstatten,
          4. frei gewordene Stellen vorerst nicht nachbesetzen,
          5. die sogenannten Raitt-Taex abschaffen,
          6. die "Contingents Cassa" untersuchen,
          7. den beim "Inslichtambt abfahlende Nuzen" verrechnen und verwenden.

          Die städtische Wirtschaftskommission war (bis 1748) der Hofwirtschaftskommission unterstellt, die unter dem Präsidium des jeweiligen Statthalters von Niederösterreich stand. Von 1737 bis 1749 hatte der jeweilige Bürgermeister das Präsidium der städtischen Wirtschaftskommission inne (1737-1740 Johann Adam von Zahlheim; 1740-1744 Peter Josef Koffler; 1744-1749 Andreas Ludwig Leutgeb), bei Abwesenheit vertrat ihn das älteste Ratsmitglied. Zur Protokollführung wurde ein eigener Wirtschaftssekretär angestellt (1737-1749 Philipp Lambacher) (WStLA, Alte Registratur, A 1: 2/1736).

          Bei der Gründung 1737 wurden alle Agenden in ein Kopialbuch eingetragen, in der Folgezeit nur kurze Regesten der einlaufenden und auslaufenden Akten. In den ersten Jahren wurden die Akten in Einzelfällen von der Wirtschaftskommission an die Hofkommission geschickt. Später nur in monatlichen Protokollsextrakten. Die Hofkommission entschied in den meisten Fällen und teilte der Wirtschaftskommission ihre Beschlüsse mit, die diese den Parteien oder zuständigen Amtsstellen mitzuteilen hatte.

          1749 wurde die Wiener Wirtschaftskommission in Zusammenhang mit den Haugwitzschen Reformen reorganisiert. Mit einem Hofdekret vom 4. September 1748 wurde dem Stadtrat angezeigt, dass die Kaiserin unter dem Präsidium des Grafen Haugwitz eine eigene Hofwirtschaftskommission bestellt habe. Im gleichen Jahr wurde dieser Hofkommission eine Subkommission, der Wiener Wirtschaftsrat, bestehend aus zwei landesfürstlichen Kommissären, dem Bürgermeister, Oberkämmerer und zwei von der Kaiserin ernannten inneren Räten, unterstellt (WStLA, Alte Registratur, A 1: 76/1748), die monatliche (ab 1779 wöchentliche) Protokolle an die Hofwirtschaftskommission beziehungsweise das Directorium in publicis et cameralibus (bis zu seiner Auflösung 1760 - danach an den Staatsrat) erstattete. Oberste Aufgabe war die Reduktion der - ständig steigenden - Schulden der Stadt Wien unter anderem durch Personaleinsparungen, den Verkauf städtischer Häuser und Weingärten, die Eintreibung von Mietzins- und Steuerrückständen.
          1768/69 wurde das Präsidium der Wiener Wirtschaftskommission dem jeweiligen Bürgermeister überlassen.
          1782 wurden sowohl die Hofwirtschaftskommission als auch die Wiener Wirtschaftskommission aufgehoben. Ihre Agenden wurden unmittelbar dem Stadtmagistrat, jedoch unter Finalkontrolle der Hofkammer, übertragen. Die Agenden der Wirtschaftskommission fielen in den Wirkungskreis des neu geschaffenen politisch-ökonomischen Senats.

          Mit dem Regierungsdekret vom 30. September 1800 wurde eine neue "Magistratische Wirtschaftskommission" geschaffen. Sie bestand aus dem Bürgermeister, dem Oberkämmerer, dem Unterkämmerer, dem Obereinnehmer und aus zwei Magistratsräten. 1810 wurde angeordnet, dass den Wirtschaftssitzungen auch die beiden Vizebürgermeister beizuwohnen haben.
          1838 tauchte erneut der Gedanke einer Wirtschaftskommission, wenn auch in geänderter Form, auf, der jedoch nicht umgesetzt wurde.
          2.3 Bestandsgeschichte 1914-1921 Bearbeitung der Akten der Wirtschaftskommission. 1967 wurden von Hanns Jäger-Sunstenau die Akten der Wirtschaftskommission 1737-1759 dem Bestand Alte Registratur (1.2.1) einverleibt und dort neu verzeichnet. Die Akten 1760-1782 (1.1.5.A1) wurden neu signiert. Aus der Mappe A 1/86, wurden als nicht zum Bestand gehörige Akten (1782-1787) entnommen und dem Bestand Hauptarchiv - Akten - Reihe B (3.1.3) zugeordnet.

          3.1 Form/Inhalt Bücher und Akten der mit wirtschaftlichen Angelegenheiten befassten Kommission des Stadtrats.
          3.3 Neuzugänge Bestand abgeschlossen
          3.4 Ordnung/Klassifikation Serien: B 1 - B 8, A 1.
          4.1 Zugangsbestimmungen Unbeschränkt benützbar: Schutzfristen abgelaufen [§§ 9 (1) und 10 (1 und 2) Wr.ArchG].
          4.3 Sprache Deutsch
          5.4 Veröffentlichungen https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Stadt_Wiener_Wirtschaftskommission.
          Rudolf Till, Die Stadt Wiener Wirtschaftskommission, in: Jahrbuch des Verein für Geschichte der Stadt Wien 2 (1940), 78-97.
          7.1 Erschlossen durch Beschreibung von Susanne Claudine Pils 24.07.2012 und 12.10.2012. Details überarbeitet Heinrich Berg 2020.
          7.1 Status Bearbeitung Freigabe zur Veröffentlichung
          7.2 Regeln ISAD(G)
          7.3 Datum der Beschreibung 26.03.2020
          7.3 Paraffe Bg
        • +1.1.2 - Unterkammeramt; Bauamt | 17. Jh.-20. Jh.
        • +1.1.3 - Steueramt und Erwerbsteuerbücher | 16. Jh.-1905
        • +1.1.4 - Steuerkataster | ca. 1855-1938
        • +1.1.6 - Buchhaltung | (1598)-18. Jh.-20. Jh.
        • +1.1.7 - Grundbuchsamt | 16. Jh.-1851
        • +1.1.8 - Konskriptionsamt | (1456)-18. Jh.-20. Jh.
        • +1.1.9 - Depositenamt | 1695-1872
        • +1.1.10 - Totenbeschreibamt | 1648-1938
        • +1.1.11 - Zimentierungsamt | 1869-1874
        • +1.1.12 - Marktamt | 1690-1944
        • +1.1.14 - Archiv | (1208)-1863-20. Jh.
        • +1.1.15 - Landwirtschaftsamt | (1890)-1918-1920
    • +2 - Landesarchiv | 14. Jh.-21. Jh.
    • +3 - Sammlungen | 1208-21. Jh.
    • +4 - Landtags- und Gemeinderatsdokumentation | 1945-21. Jh.
    • +5 - Archivbibliothek | 18. Jh.-21. Jh.
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