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  • -Wiener Stadt- und Landesarchiv
    • +1 - Stadtarchiv | 14. Jh.-21. Jh.
      • +1.3 - Magistratsdepartements und Magistratsabteilungen | 1892-21. Jh.
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          • -1.3.2.209 - M.Abt. 209 | (1783)-1908-1990
            • +1.3.2.209.1 - Allgemeines Krankenhaus | 1783-20. Jh.
            • +Hide full view1.3.2.209.10 - Wiener Städtische Nervenklinik für Kinder | 1940-1945

              Vollansicht Inventory 1.3.2.209.10

              Feldname Inhalt
              1.1 Signatur 1.3.2.209.10
              1.2 Titel M.Abt. 209 - Wiener Städtische Nervenklinik für Kinder ("Spiegelgrund")
              1.3 Zeitraum 1940-1945
              1.4 Verzeichnungsstufe Teilbestand
              1.5 Umfang/Medium Bände: 5=0,1 Laufmeter; Schachteln: 35; Sonderformate: 4,4 Laufmeter
              2.1 Provenienzstelle Wiener Städtische Nervenklinik für Kinder
              2.2 Verwaltungsgeschichte/Biografie Am 25. Juli 1940 erfolgte die Inbetriebnahme der heilpädagogischen Anstalt "Am Spiegelgrund", genehmigt durch Stadtrat Prof. Max Gundel mit 640 Betten für Säuglinge, Kleinkinder, Schulkinder und Jugendliche (bis 18 Jahre). Infolge Schließung anderer Anstalten wurden Kinder der Erziehungsanstalt Klosterneuburg, des Jugendheims 3., Juchgasse, des Kinderheims 11., Dreherstraße und der Beobachtungsstation des Zentralkinderheims 9., Lustkandlgasse hierher verlegt. Der Pavillon 15 wurde ab 2. August 1940 als Beobachtungsstation für Säuglinge und Kleinkinder (im Sinne des Runderlasses des Reichsministers) verwendet, die kindlichen und jugendlichen "Psychopathen" wurden in den Pavillons 11 und 17 untergebracht.
              Mit 5. März 1942 erfolgte die Umbenennung in Heilpädagogische Klinik der Stadt Wien - Am Spiegelgrund. Am 23. Mai 1942 wurde der gesamte Komplex der heilpädagogischen Klinik mit Ausnahme der Pavillons 15 und 17 der Hauptabteilung Jugendwohlfahrt und Jugendpflege für ein Dauerheim zur Verfügung gestellt. Am 16. Juni 1942 genehmigte der Bürgermeisters die Eingliederung der Pavillons 15 und 17 als Kinderabteilung in die Wagner von Jauregg Heil- und Pflegeanstalt unter der kommissarischen Leitung von Dr. Illing.
              Im Juli 1942 wurde eine Teilung der "heilpädagogoschen Klinik Am Spiegelgrund" in eine Kinderabteilung der Wagner von Jauregg Heil- und Pflegeanstalt (Pavillons 15 und 17) und ein "Dauerheim für schwer erziehbare Kinder und Jugendliche" (Pavillons 1,3,5,7,9,11 und 13) durchgeführt.
              Am 7.August 1942 wurde mit Genehmigung des Bürgermeisters eine eigene Anstalt mit der Bezeichnung Heilpädagogische Klinik Am Spiegelgrund mit 220 Betten eingerichtet. Deren Aufgaben waren:
              1) Erfassung der vom Reichsausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingten schweren Leiden zugewiesenen Fälle (direkt vom Reichsausschussmitglied Jekelius, nicht über die Kinderübernahmestelle)
              2) Führung einer Beobachtungsstation von „psychisch abwegigen („debiler, bildungsunfähiger Minderjähriger ) Kindern und Jugendlichen; „Beobachtung auf Erziehbarkeit und sozialer Brauchbarkeit;
              3) Führung einer psychiatrisch-neurologischen Krankenabteilung (vom Säugling bis zum Jugendlichen)
              Die Zuweisung erfolgte bei 2) und 3) durch das Gaujugendamt, die Einweisung größtenteils von den Gesundheitsämtern.

              Am 11. November 1942 fand die letzte Umbenennung statt. Die Anstalt hieß nun Wiener Städtische Nervenklinik für Kinder. Sie verfügte über eine eigene ärztliche Verwaltung, die Gebäudeerhaltung, Verpflegung, Wäsche und Obduktion wurde von der Wagner von Jauregg Heil- und Pflegeanstalt durchgeführt. Als Normalbeleg waren 200 Betten vorgesehen. Im Frühjahr 1945 wurde die Nervenklinik vom amtsführenden Stadtrat der Verwaltungsgruppe II mit sofortiger Wirkung aufgelöst und der Heil- und Pflegeanstalt zur Errichtung einer Kinder- und Jugendabteilung mit Stichtag 1. Juli 1945 zurückgestellt.

              2.3 Bestandsgeschichte Aufnahmeprotokoll B 1 und Standesausweise B 2 sind mit größter Wahrscheinlichkeit mit einer Übernahme von Beständen der Baumgartner Höhe (zugeordnet in den Bestand M.Abt. 209 - Otto-Wagner-Spital 1.3.2.209.2) im November 1977 ins Archiv gekommen.

              2001 fiel die Entscheidung, die bis dahin im Otto-Wagner-Spital (Neubenennung der Heil- und Pflegeanstalt am 1. August 2000) an verschiedensten Orten lagernden Krankengeschichten in das Wiener Stadt- und Landesarchiv zu übernehmen, um eine dauernde und gesicherte Aufbewahrung zu garantieren. Das neue Wiener Archivgesetz aus dem Jahr 2000 bildete dafür die rechtliche Grundlage. Viele Gespräche und Begehungen von Brigitte Rigele waren nötig, um einen Überblick über alle möglichen Depots in Kellern, Dachböden, Bibliotheken und so weiter zu gewinnen. Der Großteil der Spiegelgrundunterlagen lagerte getrennt von den Krankengeschichten der Heil- und Pflegeanstalt im so genannten Krankengeschichtenarchiv des Otto-Wagner-Spitals. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankengeschichtenarchivs hatten die Akten überlebender Kinder zwecks leichterer Auffindbarkeit alphabetisch geordnet, dabei allerdings beschädigte Originalaktendeckel gegen neue Umschläge getauscht. Ein Teil der Krankengeschichten - nämlich jener der verstorbenen Kinder - war zum damaligen Zeitpunkt von der Staatsanwaltschaft für das Gerichtsverfahren gegen Dr. Gross beschlagnahmt. Ein Teil davon war zwecks Expertise nach Innsbruck gesandt worden und nicht greifbar. Ein anderer Teil - nämlich jener, zu dem Gehirnpräparate vorhanden waren - befand sich im so genannten Gedenkraum in der Pathologie. Dieser Krankengeschichtenbestand war und ist unvollständig, da wesentlich mehr Präparate als Krankengeschichten vorhanden waren. Kopien von hier fehlenden Krankengeschichten fanden sich allerdings im Ludwig-Boltzmann-Institut für klinische Neurobiologie, über 200 Stück befanden sich bei einem Primar, weitere Einzelstücke bei verschiedenen Forschungseinrichtungen sowie in der ärztlichen Direktion des Otto-Wagner-Spitals. Erst durch die Zusammenführung aller Unterlagen im Archiv war eine Ordnung und namentliche Erschließung möglich, wobei die ständigen „Neufunde einen Abschluss der Arbeiten nicht ermöglichten. Durch Umbauten der Pavillons und unangekündigte und undokumentierte Verlagerungen der Bestände im riesigen Gelände der Anstalt wurde die archivarische Arbeit erschwert.

              Bei einer neuerlichen Begehung von Brigitte Rigele im Juli 2003 tauchten im Krankengeschichtenarchiv 57 weitere Krankengeschichten auf, deren Herkunft bis heute nicht geklärt werden konnte. Fünf Krankengeschichten wurden im selben Jahr im Spind von Dr. Elfriede Kaltenbäck, einer Mitarbeiterin von Dr. Gross, sichergestellt. Zuletzt wurden anlässlich der Übernahme von Beständen der Heil- und Pflegeanstalt weitere ärztliche und jugendpsychologische Gutachten dem Archiv übergeben. Als einzige Information über die Kinder haben sich oft nur die Krankengeschichten und Verrechnungsunterlagen erhalten, die der 1945 angeordneten Vernichtung aller belastenden Unterlagen entkamen, sei es, dass ihnen keine Beweiskraft zugetraut wurde, sei es, dass sie für die spätere Auswertung der Präparate benötigt wurden. Von den in der Nachkriegszeit noch vorhandenen 772 Krankengeschichten verstorbener Kinder fehlt ein beträchtlicher Teil. Spuren führen in das Ludwig-Boltzmann-Institut zur Erforschung der Missbildungen des Nervensystems und zu den Prozessakten des Volksgerichts, in denen die Fälle ein letztes Mal zitiert werden. Für die Gedenkstätte auf der Baumgartner Höhe wurden vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes Fotos aus den Krankengeschichten vor der Übergabe an das Archiv abfotografiert. Die den Krankengeschichten entnommenen Fotos lagerten dann gesondert in zwei Schachteln im Dokumentationsarchiv und wurden erst nach Übergabe an das Archiv den Krankengeschichten wieder zugeordnet. Dabei musste das Fehlen einiger Originalfotos festgestellt werden. Einzelne Bilder von Kindern finden sich daher nicht mehr in den Akten. Frau Waltraud Häupl, die als Angehörige eines Opfers die Fotos im Dokumentationsarchiv einsehen und ebenfalls fotografieren konnte, stellte dem Archiv eine CD mit den Kinderaufnahmen zur Verfügung.
              Die vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes übernommenen Fotos wurden von Frau Mag. Waltraud Häupl in die entsprechende Krankengeschichte eingelegt. Die nachträglich übernommenenen ärztlichen Gutachten wurden von Andy Simon geordnet, von Frau Meyer aufgenommen und vom Lehrling im Februar 2005 in die Serien A 1-A 2 eingeordnet.

              2.4 Übergeben von Otto-Wagner-Spital 2.9.2002 (Acc. Nr. 6980) , 9.11.2004 (Acc. Nr. 7048; 7059; 7100)
              3.1 Form/Inhalt Aufnahmebücher, Standesprotokolle, Totenbücher, Krankengeschichten
              3.2 Bewertung/Skartierung archivwürdig
              3.3 Neuzugänge Bestand abgeschlossen
              3.4 Ordnung/Klassifikation Serien B 1-B 4, A 1-A 4
              4.1 Zugangsbestimmungen Gleitende Archivsperre 30 Jahre [§§ 9 (1) und 10 (1) Wr.ArchG]; erweiterte Schutzfrist für personenbezogene Daten [§ 10 (2) Wr.ArchG]; Einsichtsrechte für Betroffene [§ 11 Wr.ArchG].
              4.5 Findhilfsmittel Exeldatei für die Krankengeschichten
              5.2 Reproduktionen Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes: Daten der Kinder aus dem Totenbuch elektronisch erfasst; Fotos aus den Krankengeschichten;
              Institut für Zeitgeschichte: Dr. Malina besitzt Kopien jener Krankengeschichten, die sich im Krankengeschichtenarchiv und auf der Pathologie befanden.
              5.3 Verwandte Unterlagen Otto-Wagner-Spital: Krankengeschichten von Kindern in den Erwachsenenabteilungen
              5.4 Veröffentlichungen Herwig Czech, Erfassung, Selektion und Ausmerze. Das Wiener Gesundheitsamt und die Umsetzung der nationalsozialistischen „Erbgesundheitspolitik“ 1938 bis 1945 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 41, Wien 2004).
              Mathias Dahl, Endstation Spiegelgrund, Die Tötung behinderter Kinder während des Nationalsozialismus am Beispiel einer Kinderfachabteilung in Wien 1940 bis 1945. 1998.
              Häupl, Waltraud: Die ermordeten Kinder vom Spiegelgrund : Gedenkdokumentation für die Opfer der NS-Kindereuthanasie in Wien. 2006.
              Brigitte Rigele, Kindereuthanasie in Wien 1940-1945. Krnakengeschichten als Zeugen (Wiener Geschichtsblätter Beiheft 1/2005).
              7.1 Erschlossen durch Beschreibung von Brigitte Rigele 2005, Überarbeitung von Michaela Laichmann 2008
              7.1 Status Bearbeitung Freigabe zur Veröffentlichung
              7.3 Datum der Beschreibung 18.6.2008
              7.3 Paraffe lai
            • +1.3.2.209.2 - Otto-Wagner-Spital | 1907-20. Jh.
            • +1.3.2.209.3 - Wilhelminenspital | 1889-20. Jh.
            • +1.3.2.209.4 - Kaiserin-Elisabeth-Spital | 1879-20. Jh.
            • +1.3.2.209.5 - St.-Josef-Kinderspital | 1942-1945
            • +1.3.2.209.6 - Hanusch Krankenhaus | 1928-1933
            • +1.3.2.209.7 - Krankenhaus Penzing | 1910-1957
            • +1.3.2.209.8 - Preyer'sches Kinderspital | 1965-1978
            • +1.3.2.209.9 - Stefaniespital | 1925
            • +1.3.2.209.11 - Rudolfstiftung | 1903-1987
            • +1.3.2.209.12 - Ausweichkrankenhäuser | 1945-1946
            • +1.3.2.209.13 - Männerkrankenhaus | 1943-1945
            • +1.3.2.209.14 - Geriatriezentrum am Wienerwald | 1903-1974
            • +1.3.2.209.15 - Therapiezentrum Ybbs | 1921-1977
            • +1.3.2.209.16 - Heilanstalt Klosterneuburg | 1944-1971
            • +1.3.2.209.17 - Nervenheilanstalt Maria-Theresien-Schlössel | ca.1925-ca.1970
            • +1.3.2.209.18 - Poliklinik | 1893-1969
            • +1.3.2.209.19 - Nervenheilanstalt Rosenhügel | 1907-1968
            • 1.3.2.209.20 - Geriatriezentrum St. Andrä an der Traisen | 19. Jh.-21. Jh.
            • +1.3.2.209.B1 - Protokolle | 1945-1952
            • 1.3.2.209.B2 - Normalien | 1908-1916 {mit Lücken}
            • 1.3.2.209.B3 - Normalien | 1912-1939 {???}
            • 1.3.2.209.B4 - Normalien: Index | 1923-1946
            • 1.3.2.209.B5 - A Normalien | 1923-1960
            • 1.3.2.209.B6/1. Ex - B Normalien | 1927-1936
            • 1.3.2.209.B6/2. Ex - B Normalien | 1927-1936
            • 1.3.2.209.B1001(prov.) - Index zum Prüfungsstellen-Protokoll | 1938
            • 1.3.2.209.B1002(prov.) - Prüfungsstellen-Protokoll § 144 | 1938
            • 1.3.2.209.B1003(prov.) - Index zum Protokoll | {keine Angabe}
            • 1.3.2.209.B1004(prov.) - Gemeinderatsausschußeingangsprotokoll | 1946-1962
            • 1.3.2.209.A1 - Allgemeine Registratur | 1945-1971
            • 1.3.2.209.A1N - Allgemeine Registratur: Nachtrag | 1965-1990
            • 1.3.2.209.A2 - Einzelfaszikel: Spiegelgrund | 1940, 1942
            • +1.3.2.209.A3 - Sachakten | (ca. 1894) 1924-1968
            • 1.3.2.209.A4 - Erlässe | 1942-1943
            • +1.3.2.209.A5 - Anstalten | 1865-1998
    • +2 - Landesarchiv | 14. Jh.-21. Jh.
    • +3 - Sammlungen | 1208-21. Jh.
    • +4 - Landtags- und Gemeinderatsdokumentation | 1945-21. Jh.
    • +5 - Archivbibliothek | 18. Jh.-21. Jh.
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