1.3.2.209.14 |
M.Abt. 209 - Geriatriezentrum am Wienerwald (früher: Versorgungsheim Lainz; Pflegeheim Lainz) |
1903-1974 |
Teilbestand |
15 Laufmeter |
Der Bau des Versorgungsheims Lainz begann am 26. Juni 1902 im Beisein von Kaiser Franz Joseph und Bürgermeister Karl Lueger. Die offizielle Inbetriebnahme fand am 12. Juli 1904 statt. Es gab fünf Heime für Männer-, fünf für Frauen- und zwei für Ehepaare, zwei Krankenheime, ein Beobachtungs- und ein Isolierhaus. In der Endausbaustufe 1913 verfügte die Anlage über 4.498 Betten. Errichtet wurde die kommunale Anlage nach dem Pavillon-System, und zwar auf einer Grundfläche von 353.000 Quadratmetern. Die Pfleglinge waren großteils in Sälen mit 30 Betten untergebracht. Insgesamt bestand die Anlage aus 29 Gebäuden, wobei jeder Pavillon von einer Gartenanlage umgeben war. Für die Versorgung der Häuser wurde eine 4.000 Meter lange Gleisanlage errichtet. 1922 unter sozialdemokratischer Stadtverwaltung kam es zu einer Trennung in ein "Gesundenheim" und ein "Krankenheim". Eine eigene Aufnahmeabteilung für ganz Wien sorgte für eine ärztliche Untersuchung aller neu aufgenommenen Personen, die von dort in die entsprechende Lainzer Abteilung oder in andere Heime überstellt wurden. Auch eine eigene Krankenpflegeschule wurde errichtet. Während des 2. Weltkriegs bestand auf dem Gelände ein Reservelazarett. Das Schicksal der PatientInnen während der Zeit des Nationalsozialismus ist wegen fehlender Standesprotokolle nur teilweise erforscht. Nach 1945 wurde das System der „geschlossenen Altenpflege weitergeführt. Von 1956-1967 befand sich im Pavillon XVII eine Kinderabteilung (mit Ambulanz für cerebral geschädigte Kinder) unter der Leitung von Adreas Rett. In den sechziger Jahren erfolgte ein weiterer Neustart: Es begann eine Totalsanierung, die mit einem erheblichen Bettenabbau und einer Erweiterung des medizinischen und pflegerischen Angebots einherging. Durch die neuen medizinischen Abteilungen wurde aus dem "Versorgungsheim" 1964 ein "Pflegeheim". Im Jahr 1994, erfolgte die nächste Namensänderung: Den medizinischen und pflegerischen Erfordernissen folgend sah man sich nun als geriatrisches Krankenhaus, folgerichtig wurde aus dem Pflegeheim das "Geriatriezentrum am Wienerwald". Die Schließung des Geriatriezentrums ist für 2015 geplant. |
Von der Kinderabteilung wurden 2001 keine Unterlagen mehr vorgefunden, über deren Verbleib konnte von Seiten der Direktion keine Auskunft gegeben werden. Die vorhandenen Bücher wurden in Lainz vom Institut für Geschichte der Medizin um das Jahr 2000 im Zuge eines Projektes über die Geschichte der Institution erfasst und die einzelnen Bände mit schwarzem Filzstift beschriftet. Die Beschriftung erwies sich bei der Erschließung im Archiv teilweise als falsch. Die Beschriftung mit Filzstift entspricht daher nicht immer der Erschließung im WAIS. |
Geriatriezentrum am Wienerwald Acc. 7344 10.12.2010; Acc.Nr. 7860; |
Unterlagen der Verwaltung: Geschäftsprotokoll, Standesprotokoll, Indices, Totenprotokoll, Verpflegskosten, Rundschreiben; |
regelmäßig Neuzugänge |
nach Serien: B1 bis B15; A1-A2 |
Gleitende Archivsperre 30 Jahre [§§ 9 (1) und 10 (1) Wr.ArchG]; erweiterte Schutzfrist für personenbezogene Daten [§ 10 (2) Wr.ArchG]; Einsichtsrechte für Betroffene [§ 11 Wr.ArchG]. |
31.12.9999 |
Pläne zu den Luftschutzräumen: Kartographische Sammlung: Sammelbestand (3.2.1.1), P5: 6048 |
Ingrid Arias, Sonia Horn, Michael Hubensdorf, In der Versorgung. Vom Versorgungshaus Lainz zum Geriatriezentrum "Am Wienerwald". Wien 2005. |
erschlossen durch Brigitte Rigele (Februar 2010) |
In Bearbeitung |
1.3.2010 |