| 1.6.3 |
| Bürgerschaft |
| 1934-1938 |
| Bestand |
| Bände: 18=0,7 Laufmeter; Schachteln: 9; Faszikel: 0,5 Laufmeter |
| Geschäftsstelle |
Die Proklamierung des Ständestaats 1934 bedeutete auch für Wien das Ende des demokratisch gewählten Gemeinderats: Am 12. Februar 1934 wurde das Rathaus besetzt und Bürgermeister Karl Seitz abberufen; eine Verordnung der Bundesregierung vom selben Tag (RGBl.Nr. 77) erklärte den Gemeinderat (Landtag) für aufgelöst. Durch die Verordnungen des neueingesetzten Bundeskommissärs Richard Schmitz vom 31. März 1934 und vom 30. Oktober 1934 (LGBl. f. Wien Nr. 20/1934 und Nr. 53/1934) wurde eine neue Stadtverfassung und die "Wiener Bürgerschaft" als Vertretung geschaffen.
Gemeinderat, Stadtsenat, amtsführende Stadträte sowie Gemeinderatsausschüsse existierten nun nicht mehr. An der Spitze der Verwaltung steht der Bürgermeister, in seiner Vertretung ein Vizebürgermeister. Als Vertretungskörper fungiert die Wiener Bürgerschaft, die über zwei Ausschüsse verfügt (Heimatrechts- und Haushaltsausschuß). Die 64 Mitglieder der Bürgerschaft (Räte der Stadt Wien) wurden vom Bürgermeister nach der berufsständischen Gliederung der Bevölkerung einberufen wurden. Die Bürgerschaft trat am 17. Mai 1934 erstmals zusammen; sie hatte Gesetzgebungsrecht, bildete Kommissionen und zwei Ausschüsse (Heimatsrecht- und Haushaltungsausschuss). Die Sitzungen der Bürgerschaft waren mit Ausnahme der Voranschlags- und der Rechnungsabschlussdebatte nicht öffentlich. Die Wiener Bürgerschaft trat vom 17.5.1934 bis zu ihrer Auflösung am 18.3.1938 zu 74 Sitzungen in zwei Funktionsperioden zusammen. Am 18. März 1938 wurde die Wiener Bürgerschaft wieder aufgelöst. Von den Sitzungen wurden gedruckte Beschlussprotokolle (Serie B 1) und maschinschriftlich vervielfältigte Stenographische Berichte (Serie B 2) hergestellt. Ab der Sitzung vom 9. Dezember 1937 sind nur noch Konzepte vorhanden. Die Beschlussprotokolle wurden durch die Unterschriften der Vorsitzenden und des Schriftführers, die Berichte durch jene des Ersten Stadtstenographen (Leiters des Stenographenbüros) beglaubigt (Peter Csendes, Vertretungskörper. Archivinventar 1/3, 1988). |
Ordnung und Aufnahme durch Peter Csendes in den 1970er Jahren des 20. Jahrhunderts, Konkordanz (vor 1970?) zwischen alter und neuer Signatur:
Sitzungsprotokolle: alt 3/1 - neu B 1/1,
Stenographische Berichte: alt 2/1,2 - neu B 2/1-3,
Tagesordnungen: alt 4/1,2 - neu B 3/1,
Vorlagen: alt 4/1,2 - neu B 4/1,
Verzeichnis der Räte: alt 4/1 - neu B 5/1,
Anwesenheitsliste: alt 4/3 - neu B 6/1,
Beurkundete Stadtgesetze: alt 5/1,2 - neu B 7/1,
Geschäftsprotokoll: alt 1/1 - neu B 8/1,
Kommissionen: alt 6/1 - neu B 9/1,
Heimatrechtsausschuss: alt 6/1 - neu B 10/1,
Haushaltsausschuss: alt 6/2,3 - neuB 10/2,3.
|
| Geschäftsstelle |
| Bücher aus der Tätigkeit der Bürgerschaft: Sitzungsprotokolle, stenographische Berichte, Tagesordnungen und Beilagen, Vorlagen zu Gesetzesentwürfen, Mitgliederverzeichnis und Anwesenheitslisten, Gesetze, Geschäftsprotokolle, Unterlagen und Protokolle der Kommissionen und Ausschüsse. |
| Bestand abgeschlossen |
| Serien B 1 - B 11 |
| Unbeschränkt benützbar: Schutzfristen abgelaufen [§§ 9 (1) und 10 (1 und 2) Wr.ArchG]. |
| Peter Csendes, Vertretungskörper. Archivinventar 1/3, 1988 |
| Beschreibung von Michaela Laichmann 2004, Ergänzungen Martin Stürzlinger 2006 |
| Freigabe zur Veröffentlichung |
| 8.5.2006 |
| lai |
Zur MA 8 Startseite
Verantwortlich für diese Seite: