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  • -Wiener Stadt- und Landesarchiv
    • +1 - Stadtarchiv | 14. Jh.-21. Jh.
    • +2 - Landesarchiv | 14. Jh.-21. Jh.
      • -2.3 - Staatliche Gerichte | 1725-20. Jh.
        • +2.3.1 - Bezirksgerichte Wiens | 1850-20. Jh.
        • +Hide full view2.3.14 - Volksgericht | 1945-1966

          Vollansicht Inventory 2.3.14

          Feldname Inhalt
          1.1 Signatur 2.3.14
          1.2 Titel Volksgericht Wien
          1.3 Zeitraum 1945-1966
          1.4 Verzeichnungsstufe Bestand
          1.5 Umfang/Medium ca. 274 m
          2.1 Provenienzstelle Volksgericht
          2.2 Verwaltungsgeschichte/Biografie Der Kabinettsrat der Österreichischen Provisorischen Regierung beschloss am 8. Mai 1945 in einem Abschnitt des Verbotsgesetzes die Einrichtung von Volksgerichten zur Ahndung von Verbrechen nach dem am 8. Mai 1945 erlassene Gesetz zum Verbot der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) („Verbotsgesetz") und dem am 26. Juni 1945 in Kraft gesetzten Kriegsverbrechergesetz.

          Die Senate der Volksgerichte wurden 1945 am Sitz des Oberlandesgerichts Wien im Gebäude des Landesgerichts für Strafsachen eingerichtet, es galten die Vorschriften der österreichischen Prozessordnung. Ein Volksgerichtssenat bestand aus zwei Richtern und drei Schöffen. Die Zuständigkeit erstreckte sich über den gesamten Sprengel des Oberlandesgerichts Wien. Die das Mühlviertel betreffenden Fälle wurden - da sie zur sowjetischen Zone gehörten - vom Volksgericht Wien verhandelt. Rechtsmittel des Einspruchs gab es nicht. Die Strafe war ohne Aufschub zu vollstrecken. Nur dem Präsidenten des Obersten Gerichtshofs wurde die Möglichkeit eingeräumt bei "erheblichen Bedenken" gegen ein Urteil, den Fall vor einen Senat des Obersten Gerichtshofs zu bringen. Der Abzug der Alliierten beendete die Volksgerichtsbarkeit. Mit Nationalratsbeschluss vom 20.12.1955 über die Abschaffung der Volksgerichte wurde die Ahndung von Verbrechen nach dem Verbotsgesetz und dem Kriegsverbrechergesetz der Geschworenengerichtsbarkeit übertragen (BGBl 285/55).
          (Claudia Kuretsidis-Haider, Die Engerau-Prozesse vor dem Wiener Volksgericht, in Wiener Geschichtsblätter 2004, Heft 2, 99-101)

          2.3 Bestandsgeschichte Generalanwalt Karl Marschall setzte sich nach eigener Aussage in den 1970er Jahren für den Erhalt der Volksgerichtsakten ein. Ein Teil der Akten fehlt.
          Der Bestand lagerte im Landesgericht für Strafsachen und übersiedelte dort mindestens drei Mal. Die ersten Aktenaushebungen für wissenschaftliche Zwecke erfolgten dort Anfang der 1970 Jahre; ab diesem Zeitpunkt erfolgten auch Entlehnungen zur Mikroverfilmung an das Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und später an das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes sowie an Privatpersonen zu Forschungszwecken.

          Am 31. Mai 2006 wurde der Bestand ins Archiv übernommen. Eingeschachtelt 2006 von Edmund Knapp und Alfred Roith (Jahrgang 1945) und 2007 von Patrick Kopfschlägel (Jahrgang 1946-1955), Ordnung und Verzeichnung von Brigitte Rigele 2007.

          Der immer noch unvollständige Akt von Dr. Guido Schmidt wurde nachträglich im Februar 2009 vom Institut für Zeitgeschichte übernommen.
          2.4 Übergeben von Landesgericht für Strafsachen Wien 2006 (Acc. Nr. 7041 und 7181).
          3.1 Form/Inhalt Unterlagen des Volksgerichts: Register zu den Strafverfahren, den Hauptverhandlungen und den Untersuchungen, Namensverzeichnisse zu den Hauptverhandlungen und Untersuchungen, Akten zu den Strafverfahren, eine Namenskartei.
          Der Umfang der Verfahrenszahlen beträgt nach Jahren:
          1945: 1-5418,
          1946: 1-9407,
          1947: 1-8309,
          1948: 1-7477,
          1949: 1-2411,
          1950: 1-729,
          1951: 1-461,
          1952: 1-310,
          1953: 1-254,
          1954: 1-157,
          1955: 1-926.
          3.2 Bewertung/Skartierung archivwürdig
          3.3 Neuzugänge Bestand abgeschlossen
          3.4 Ordnung/Klassifikation Serien: B1- B 8/6, A1, K1; die Serien der Register folgen dem Registraturprinzip des Gerichts (= Geschäftseinteilung der Gerichte).
          4.1 Zugangsbestimmungen Gleitende Archivsperre 30 Jahre [§§ 9 (1) und 10 (1) Wr.ArchG] abgelaufen; erweiterte Schutzfrist für personenbezogene Daten [§ 10 (2) Wr.ArchG]; Auskunftsrechte für Betroffene [§ 11 Wr.ArchG].
          4.1 Ablauf Sperre 31.12.9999
          4.5 Findhilfsmittel Vollständig erschlossen durch Abschrift der Kartei (K1) in MS-Access-Datenbank
          5.3 Verwandte Unterlagen WStLA, Landesgericht für Strafsachen (2.3.4); Sondergericht (2.3.13). Restakten von Hochverratsprozessen vor dem Volksgerichtshof (1939 bis 1945) befinden sich im Bundesarchiv in Berlin, Verfahren von minderer Bedeutung (zum Beispiel Landesverrat) im Oberlandesgericht Wien.
          Bestand Volksgericht beim Landesgericht Linz mit Außensenat Ried im Innkreis (amerikanische Zone) im Oberösterreichischen Landesarchiv.
          Volksgerichtsakten im Bestand Landesgericht für Strafsachen Graz sowie im Bestand Landesgericht für Strafsachen (damals Kreisgericht) Leoben (britische Zone) im Steiermärkischen Landesarchiv.
          Volksgerichtsakten im Bestand Landesgericht für Strafsachen Klagenfurt (britische Zone) im Kärntner Landesarchiv.
          Volksgerichtsakten im Bestand Landesgericht für Strafsachen Innsbruck (französische Zone) im Tiroler Landesarchiv.
          5.4 Veröffentlichungen Butterweck Hellmut, Verurteilt und begnadigt, Österreich und seine NS-Straftäter, Wien 2003;
          Kuretsidis-Haider Claudia, "Das Volk sitzt zu Gericht". Österreichische Justiz und NS-Verbrechen am Beispiel der Engerau-Prozesse 1945-1954 , Innsbruck-Wien-Bozen 2006;
          Uslu-Pauer Susanne, Holpfer Eva, Vor dem Volksgericht, Verfahren gegen burgenländische NS-Täter 1945-1955 in: Burgenländische Forschungen Band 96, herausgegeben vom burgenländischen Landesarchiv, Eisenstadt 2008.
          Marschall Karl, Volksgerichtsbarkeit und Verfolgung von nationalsozialistischen Gewaltverbrechen in Österreich. Eine Dokumentation, herausgegeben vom Bundesministerium für Justiz, 2. Auflage Wien 1987
          7.1 Erschlossen durch Beschreibung von Brigitte Rigele 2007, Überarbeitung von Michaela Laichmann 2008.
          7.1 Status Bearbeitung Freigabe zur Veröffentlichung
          7.3 Datum der Beschreibung 7.11.2008
          7.3 Paraffe lai

        • +2.3.2 - Merkantil- und Wechselgericht | 1725-1850-(1863)
        • +2.3.3 - Handelsgericht | 1850-20. Jh.
        • +2.3.4 - Landesgericht für Strafsachen | 1850-1971
        • +2.3.5 - Landesgericht f. Zivilrechtssachen | 1850-1987
        • +2.3.6 - Jugendgerichtshof | 1920-1993
        • +2.3.8 - Oberlandesgericht mit Berggericht | 1850-20. Jh.
        • +2.3.9 - Exekutionsgericht | 1898-1961
        • +2.3.10 - Strafbezirksgericht | 1945-1997
        • +2.3.11 - Arbeits- und Sozialgericht | (1947) 1950-1987
        • +2.3.12 - Bühnenschiedsgericht | 1922-1929
        • +2.3.13 - Sondergericht | 1939-1945
        • +2.3.15 - Erbgesundheitsgericht | 1939-1945
    • +3 - Sammlungen | 1208-21. Jh.
    • +4 - Landtags- und Gemeinderatsdokumentation | 1945-21. Jh.
    • +5 - Archivbibliothek | 18. Jh.-21. Jh.
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