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  • -Wiener Stadt- und Landesarchiv
    • +1 - Stadtarchiv | 14. Jh.-21. Jh.
    • +2 - Landesarchiv | 14. Jh.-21. Jh.
      • -2.4 - Staatliche Anstalten und Unternehmungen | 18. Jh.-20. Jh.
        • +2.4.1 - Findelhaus | 1784-1922
        • +Hide full view2.4.2 - Waisenhaus Rosenhügel (Schulbrüder) | 1742-1941

          Vollansicht Inventory 2.4.2

          Feldname Inhalt
          1.1 Signatur 2.4.2
          1.2 Titel Waisenhaus Rosenhügel (Schulbrüder)
          1.3 Zeitraum 1742-1941
          1.4 Verzeichnungsstufe Bestand
          1.5 Umfang/Medium Keine Angabe vorhanden
          2.1 Provenienzstelle Waisenhaus; Lehr- und Erziehungsanstalt der Schulbrüder; Schülerheim am Rosenhügel
          2.2 Verwaltungsgeschichte/Biografie 1742 wurde auf Initiative des Domherrn Anton Marxer vom Fabrikanten Michael von Kienmayer neben seiner Fabrik am Rennweg ein Waisenhaus eingerichtet, ursprünglich für 20 Mädchen gedacht.
          Bis zur Errichtung des Waisenhauses waren Waisenkinder in Spitälern, Klöstern und Stiftungshäusern untergebracht, wie beispielsweise im von privaten Stiftern unterstützte Johann-Nepomuk-Spital, im 1564 von Kaiser Ferdinand I. gegründete Hofspital, in der 1663 nach dem Tod von Johann Konrad Richthausen, Freiherr von Chaos, gegründeten Chaos'schen Stiftung sowie im Bürgerspital. Vor allem aus diesen vier Institutionen, neben denen noch andere bestanden, kamen die Zöglinge des Waisenhauses.
          Ab 1745 wurde das eigentliche Waisenhaus eingerichtet. Es nahm ab diesem Zeitpunkt eheliche Waisenknaben und -mädchen ab dem sechsten Lebensjahr auf, wobei den Kindern von Bürgern, Handwerkern und Soldaten der Vorzug gegenüber Angehörigen der unteren Schichten gegeben wurde.
          Die Institution beherbergte erstmals in Wien mehrere hundert Kinder in einem Gebäudekomplex, die bis zum 13. beziehungsweise 14. Lebensjahr im Waisenhaus blieben. Ihr Unterhalt wurde aus Stiftungsgeldern, den Beiträgen aus der Armenkassa und dem Kostgeld vom „Zahlzöglingen" bestritten.

          1761 kaufte Maria Theresia den ganzen Kienmayer'schen Besitz und überließ ihn dem Waisenhaus. Darüber hinaus vereinigte sie nicht nur das Chaos'sche Institut mit dem Waisenhaus, sondern befahl zudem, dass alle in Spitälern untergebrachten Kinder in das Waisenhaus gebracht werden sollten. Das Areal wurde wegen der ständig steigernden Kinderzahl (von 308 im Jahr 1759 auf 700 im Jahr 1767) ab 1763 kontinuierlich erweitert. Ab 1769/70 erstreckte sich die Institution am Rennweg zwischen Waisenhauskirche und Oberzellergasse (3, Rennweg 89-63). Kaiser Joseph II. hob das Waisenhaus am 14. 10. 1784 auf und trennte die militärischen Stiftungen davon ab .
          Er verfügte 1785 die Überstellung der Waisenkinder in das aufgelassene Spanische Spital, das von da an die Bezeichnung "k. k. Waisenhaus auf dem Alsergrund" erhielt. Bis zum Juli 1788 wurde das Waisenhaus gemeinsam mit dem 1784 gegründeten Findelhaus verwaltet und beide Anstalten als eine einzige Institution betrachtet. Dem Waisenhaus wurde eine Volks- und Bürgerschule angegliedert. 1810 wurde die Schule zu einer vierklassigen Hauptschule erhoben und für externe Schüler geöffnet.

          Am 1.5.1857 wurde das Waisenhaus und die Waisenhausstiftung durch die Kongregation der Brüder der christlichen Schulen übernommen und grundlegend reformiert: Die Knaben blieben, die Mädchen wurden in das ehemals Liechtensteinsche Schloss nach Judenau-Baumgarten (Niederösterreich, Bezirk Tulln) geschickt, wo sie fortan von den Schulschwestern erzogen wurden. Wegen Raummangels wurden die Knaben ab 1.3.1913 in ein neu errichtetes Gebäude in Speising (13., Speisinger Straße 109. "Rosenhügel") transferiert, das im Eigentum der niederösterreichischen Landesregierung stand. Nach dem 1. Weltkrieg bewirkte die Geldentwertung eine wesentliche Verminderung des Stiftungskapitals, es konnten nur mehr an die 100 Kinder durch Stiftungsgelder erhalten werden. Zahlzöglinge mussten aufgenommen werden. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde das Vertragsverhältnis zwischen den Schulbrüdern und der staatlichen Verwaltung gelöst und 1945 nicht wieder erneuert. Die bisherige Lehr- und Erziehungsanstalt Rosenhügel wurde mit 2.7.1938 aufgelöst und alle Zöglinge und Schüler entlassen.
          Das „Schülerheim am Rosenhügel" wurde Anfang September 1938 gegründet, die ersten Schüler traten ab 25.9.1938 in das Heim ein. Es stand in Verwaltung der Landeshauptmannschaft Niederdonau, beherbergte Volks-, Haupt-, Mittel- und Hochschüler. Ihm waren eine Volks- und eine Hauptschule mit Öffentlichkeitsrecht angeschlossen, Mädchen wurden ab 1939 als Volontärinnen aufgenommen. Im Jahr 1940 wurde das Schülerheim von der Militärbehörde beschlagnahmt, der Schul- und Heimbetrieb endete am 19.6.1940. Die Schüler und ein Großteil des Personals wurden abermals entlassen und das Gebäude wurde von der Heeresentlassungsstelle 2/VIII übernommen.
          2.3 Bestandsgeschichte Der Bestand wurde zum Teil nach Übergabe ans Archiv nach 1948 geordnet und verzeichnet. Eine Durchsicht der noch ungeordneten und unsignierten Akten fand von Shoshana Duizend-Jensen 2006 statt: die Serien B 10, A 2, A 3 und A 4 wurden neu geordnet und signiert.
          2.4 Übergeben von Übergeben vom Niederösterreichischen Landesarchiv 1948 (Acc.Nr. 3411)
          3.1 Form/Inhalt Der Bestand Waisenhaus Rosenhügel (Schulbrüder) umfasst Bücher und Akten aus der Tätigkeit der Verwaltung des Waisenhauses sowie persönliche Dokumente von Schülern und Mitarbeitern.
          3.2 Bewertung/Skartierung keine Skartierung
          3.3 Neuzugänge Bestand abgeschlossen
          3.4 Ordnung/Klassifikation Serien B 1 – B 13, A 1 – A 8.
          4.1 Zugangsbestimmungen Gleitende Archivsperre 30 Jahre [§§ 9 (1) und 10 (1) Wr.ArchG] abgelaufen; erweiterte Schutzfrist für personenbezogene Daten [§ 10 (2) Wr.ArchG]; Auskunftsrechte für Betroffene [§ 11 Wr.ArchG]. Gleitende Archivsperre 30 Jahre [§§ 9 (1) und 10 (1)
          4.1 Ablauf Sperre 31.12.9999
          4.3 Sprache Deutsch
          4.5 Findhilfsmittel Archivbehelf 2.4.2 (Ordner).
          5.3 Verwandte Unterlagen WStLA, Bürgerspital (1.7.1.1); WStLA, Städtische Waisen- und Erziehungshäuser (1.7.6); WStLA, Findelhaus (2.4.1).
          5.4 Veröffentlichungen Festschrift zum 150jährigen Jubiläum der Pfarre Maria Geburt am Rennweg in Wien 3. Bezirk. Rückblick auf die ehemalige Pfarre St. Marx, das Rennweger Waisenhaus und seine Kirche. Allen Pfarrangehörigen gewidmet on Pfarrer Johann Grill (Wien 1933),. Hans Pemmer: Das Parhammersche Waisenhaus auf dem Rennweg: In Wiener Geschichtsblätter 28Heft 2, Wien 1973, S. 33-38, Karl Weiß: Geschichte der öffentlichen Anstalten, Fonde und Stiftungen für die Armenversorgung in Wien, Wien 1867. 100 Jahre Schulbrüder in Österreich 1857-1957, Wien 1957.75 Jahre Schulbrüder in Österreich. Maifestschrift 1932 der „Nachrichten“ vom Schulbrüderhilfswerk, 3., 17. Ausgabe Wien 1932.
          7.1 Erschlossen durch Beschreibung von Shoshana Duizend-Jensen 2006, überarbeitet von Michaela Laichmann 2006
          7.1 Status Bearbeitung Freigabe zur Veröffentlichung
          7.3 Datum der Beschreibung 9.10.2006
          7.3 Paraffe lai
        • +2.4.3 - Landesgebäranstalt | 1816-1909
        • +2.4.4 - Schwefelsäurefabrik | 1799-1965
        • +2.4.5 - Landesirrenanstalt: Wien | 1783-1918
        • +2.4.6 - Landesirrenanstalt: Ybbs | {1817} 1842-1964
        • +2.4.7 - Waisenhaus Judenau | 1850-1923
        • +2.4.8 - Stadterweiterungsfonds | 19.Jh.
    • +3 - Sammlungen | 1208-21. Jh.
    • +4 - Landtags- und Gemeinderatsdokumentation | 1945-21. Jh.
    • +5 - Archivbibliothek | 18. Jh.-21. Jh.
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