3.3.2 |
Fotoarchiv Gerlach |
1925-1972 |
Bestand |
Etwa 22 000 Negativplatten mit zugehörigen Papierpositiven; einige hundert Repronegative; 1 Album |
Fotoatelier Gerlach |
Die Fotografen Martin Gerlach jun. (1879-1944) und sein Sohn Kurt Gerlach (1919-2003) fotografierten im Auftrag der Stadt Wien die kommunalen Wohnbauten, dokumentierten den Bau der Höhenstraße und das Wien des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete sich Kurt Gerlach weiterhin der Dokumentation des kommunalen Baugeschehens. Das Fotoatelier Gerlach wurde 1906 gegründet, ab 1925 setzte die Tätigkeit für die Stadt Wien ein. Nach dem Tod von Martin Gerlach wurde das Fotoatelier von Anna Gerlach als Witwenbetrieb fortgeführt. Von 1945 bis 1947 hatte Paul Grünzweig die Geschäftsleitung inne. Seit 1947 fungierte Kurt Gerlach als gewerblicher Geschäftsführer und leitete den Betrieb nach dem Tod der Mutter 1961 bis zur Gewerbeniederlegung mit Ende des Jahres 1989. Die Fotos stammen teilweise von anderen im Fotoatelier Gerlach angestellten Personen. |
Die Sammlung befand sich bis 1989 im Besitz der Familie Gerlach und wurde nach Rücklegung der Gewerbeberechtigung und Auflösung des Unternehmens durch Kurt Gerlach Ende des Jahres 1989 von der Stadt Wien erworben. Ab dem Jahr 1990 wurde die als „Fotoarchiv Gerlach in den Bestand der Fotosammlung des Wiener Stadt- und Landesarchivs eingegangene Sammlung zunächst händisch, ab 1992 unter Zuhilfenahme verschiedener Datenbanksysteme von Margit Altfahrt erschlossen. In der Anfangszeit der Erschließung erfolgte parallel dazu die Ausarbeitung der zum überwiegenden Teil aus Negativglasplatten bestehenden Sammlung durch die Firma „Lichtbildstelle Alpenland und die damalige Magistratsabteilung 20 (Druckerei und technische Dokumentation) zu Papierpositiven. Zusätzlich zum vom Fotoatelier Gerlach direkt übernommenen Fotomaterial werden dem Bestand in den anderen Beständen verstreut vorhandene und eventuell neu angekaufte Fotos aus dem Atelier Gerlach zugefügt: Einige Positive - vom Fotoatelier selbst angefertigte Abzüge - waren bereits zu einem früheren Zeitpunkt in das Wiener Stadt- und Landesarchiv gelangt. Sie wurden im Jahr 2008 in die Serie FC hinzugefügt. 2010 erfolgte der Kauf eines Albums mit Positiven aus dem Atelier Gerlach im Dorotheum. Aus anderen Provenienzen ins Archiv gelangte Fotos des Fotoateliers Gerlach werden in den Serien FC2 und FC3 abgelegt. |
Erwerb der Sammlung am 25.7. 1989 aus dem Archiv des Fotografiebetriebes Gerlach von Kurt Gerlach (Acc.Nr. 6043; R 189/1989). Kauf eines Albums vom Auktionshaus Dorotheum 2010 (Acc.Nr. 7371; MA 8: A-SAM 1643/2010). |
Es handelt sich um die vom Fotoatelier Gerlach im Auftrag der Stadt Wien hergestellten Fotos, die vom Hersteller in einer eigenen Reihe geführt wurden: Dokumentation der Stadt- und Baugeschichte Wiens von 1925-1972. |
Der Bestand enthielt einige Nitrozellulosenegative, die so stark geschädigt waren, dass sie 2004 vernichtet werden mussten. Allerdings bestanden zu diesem Zeitpunkt bereits Abzüge fast aller Originale auf Papier. |
Bestand abgeschlossen |
Serien: FA1 – FA2, FB1 – FB2, FC1 - FC3. Die Serien sind signiert mit FA=Negative, FB=Plattennegative, FC=Positive. Diese Serienbezeichnung vererbt sich mit der Signatur auf Akten und Einzelstücke. Das für "Fotosammlung" stehende "F" ist bei der Bestellung wegzulassen. |
Eingeschränkt benützbar: Keine Einschränkung durch den Inhaber der Verwertungsrechte [§ 10 (5) Wr.ArchG]. Glasplatten aus konservatorischen Gründen für die Benützung gesperrt. |
9999 |
Der Bestand enthält hauptsächlich Glasplatten in den Formaten 18x24 cm, 13x18 cm, 24x30 cm, daneben auch Nitrozellulosenegative. Diese sind durch die Eigenschaften des Materials schwer gefährdet. Einige Nitrozellulosefilme waren 2004 so zerstört, dass sie nicht gerettet werden konnten. |
Vollständig erschlossen im Archivinformationssystem WAIS. |
In Einzelfällen wurden Negativfilme von den Papierabzügen für die weitere Reproduktion hergestellt. Digitalisate aller Einzelstücke zumindest in Vorschuaqualität in WAIS veröffentlicht. Einzelne Aufnahmen als HQ-Digitalisate vor Ort im Archiv verfügbar. |
Weitere Teile der Sammlung des Fotografiebetriebes Gerlach befinden sich im Wienmuseum (https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?fullText=gerlach; Liste der dort vorhandenen Glasplattennegative auf F:\bestand\Fremde Bestaende\Wienmuseum_Gerlach (liste_gerlach_wienmuseum.xls) sowie in der Österreichischen Nationalbibliothek. 3.3.22 (Fotos aus dem Bestand M.Abt. 350) FC3, Originalfotoabzüge aus dem Fotoarchiv Gerlach (Duplikate) 3.3.35 (Fotos aus dem Bestand Wienflußregulierung und Wienflußaufsicht) FC1, Originalfotoabzüge aus dem Fotoarchiv Gerlach (Duplikate) |
Wolfgang Mayer, Wien im Spiegel des Fotoarchivs Gerlach. Stadtbild und Baugeschehen 1925-1972, Wien 1990 (Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 2). Margit Altfahrt, Bilddokumente aus dem Wien des 20. Jahrhunderts. Das Fotoarchiv Gerlach im Wiener Stadt- und Landesarchiv als Quelle für die Forschung in einer Zeit der fortschreitenden Bildmanipulation, in: Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, Bd. 57/58, hg. von Ferdinand Opll und Karl Fischer, Wien 2002, 7-23. |
Beschreibung von Claudia Feller und Martin Schaller im Rahmen der Lehrveranstaltung Erschließung des 63. Ausbildungslehrganges am Institut für Österreichische Geschichtsforschung Mai 2004, erweitert von Margit Altfahrt, 2005, 2008 und 2010; ergänzt Heinrich Berg, Johannes Kubalek 2020. |
Freigabe zur Veröffentlichung |
ISAD |
16.06.2020 |
Bg |