| 2.3.4.A11 |
| Vr-Strafakten (1920-1937 der Landesgerichte für Strafsachen Wien I und Wien II) |
| 1851-1950 {1920-1937 LGSt I und LGSt II}, (1951), 1953-1972, 1975 |
| Landesgericht für Strafsachen Wien (I); Landesgericht für Strafsachen Wien II. |
Strafgesetzbuch 1852, gültig bis 31.12.1974 (mit Novellierungen):
https://de.wikisource.org/wiki/Strafgesetz_1852_(%C3%96sterreich)
Materien im Vr-Register:
Bei den Gerichtshöfen I. Instanz ist in der Einlaufstelle das Hauptregister Vr zu führen. In das Vr-Register sind gemäß Geschäftsordnung der Gerichte § 482 einzutragen:
1. alle Strafsachen, in denen der Ankläger beim Gerichtshof I. Instanz einen Verfolgungsantrag gestellt hat;
2. Anträge eines Privatbeteiligten auf Einleitung der Voruntersuchung nach § 48 Z. 1 StPO.(Strafprozessordnung), wenn die Sache nicht schon ins Vr-Register eingetragen ist;
3. die außerhalb eines anhängigen Strafverfahrens gestellten Anträge auf Bestätigung der vorläufigen Beschlagnahme eines
Druckwerkes nach § 37 Abs. 2 PreßG. (Pressegesetz) oder auf Anordnung einer Beschlagnahme oder des Verfalles; (seit dem Mediengesetz 1981 gegenstandslos)
4. Auslieferungsbegehren ausländischer Behörden und von der Staatsanwaltschaft gestellte Anträge auf Einleitung des Auslieferungsverfahrens.
Das Vr Register dient dem Nachweis ob und in welcher Gerichtsabteilung eine Strafsache anhängig ist und zur Bildung des Aktenzeichens.
Die genaue Führung des Registers wird durch die Geschäftsordnung der Gerichte geregelt.
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Die Registraturjahrgänge 1951 und 1952 wurden 2004 vom Landesgericht für Strafsachen Wien wegen Schimmelbefalls ohne Zustimmung des Archivs vernichtet (nur ein Akt aus 1951 ist überliefert). Aus den ebenfalls verschimmelten Akten der Registraturjahrgänge 1953 und 1954 wurden auf der Basis des Vr-Registers die Geschworenenprozesse und die Schwurgerichtsprozesse identifiziert und einzeln hinsichtlich ihres Informationswerts überprüft. Einige der Akten lagen in der Registratur nicht ein, einige waren aufgrund § 90 Strafprozessordnung (in der Fassung von 1953) vernichtet worden. Letztlich konnten wenige Strafakten der Registraturjahrgänge 1952 und 1953 archiviert werden. Die Behandlung des Schimmelschadens an diesen Akten und ihre Säuberung wurden von der Firma Belfor im Dezember 2013 und Jänner 2014 vorgenommen. Trotzdem waren einige Akten schon so stark in ihrer Substanz beschädigt, dass nach wie vor nicht alle betroffenen Akten benützbar sind.
Vom Registraturjahrgang 1936 kamen 722 Vr-Strafakten (zusätzlich zwei Akten aus 1935, ein Akt aus 1937 und ein Akt aus 1938) in die Sammlungen des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW). Diese Akten wurden vom DÖW aus dem Aktenlager des Landesgerichts entfernt, bevor am 23.12.1980 die routinemäßige Übergabe der Akten an das Archiv erfolgte. Die vom DÖW übernommenen Akten resultieren aus Strafverfahren im Rahmen von Anklagen wegen diversen Verbrechen und Vergehen im Zusammenhang mit der Verbreitung von Flugschriften und Flugzetteln. Dem Archiv liegt eine Auflistung (nach Aktenzeichen) der im DÖW verwahrten Akten vor. Der weitaus umfangreichere Überlieferung von Strafakten des Jahres 1936 befindet sich aber trotzdem im Archiv.
Die Akten des Registraturjahrgangs 1965 wurden aufgrund der unsachgemäßen Lagerung im Aktenlager des Landesgerichts für Strafsachen Wien (Landesgerichtsstraße 11, 1080 Wien) durch Schimmelbefall etwas beschädigt. Die Akten wurden deshalb vor der Übernahme von der Firma BMB Schimmelentfernung im Februar 2016 hinsichtlich des Schimmelschadens behandelt und gesäubert. Grundsätzlich wurden dabei aber keine restauratorischen, sondern konservatorische Maßnahmen durchgeführt, sodass nach wie vor Spuren des Schadens sichtbar sind.
Zur Bewertung:
http://www.voea.at/tl_files/content/AG%20Bewertung/VOeAAGBewertung_Strafakten_SD74.pdf
Es werden gewisse Paragrafen vollständig, bei anderen Paragrafen nur Musterakten archiviert. Ausnahme 1938 bis 1945: da wurde weniger skartiert, da alle Besonderheiten der NS-Zeit (Gesetze, Opfer des Nationalsozialismus) aufbewahrt wurden.
Der Zettel „Ohne geschichtlichen Wert, nicht für Staatsarchiv oder der Wortlaut als Stempel am Aktendeckel stammt (NS Zeit) von den Gerichten, da die Richter für die Festlegung des geschichtlichen Werts, der eine dauernde Aufbewahrung zur Folge hat laut Geschäftsordnung der Gerichte (GeO) zuständig sind. Da die Festlegung des geschichtlichen Werts durch die Richter*innen nachweislich nicht funktionierte und funktioniert, und die Kompetenz für eine Bewertung bei den Archiven liegt, wurde diese Aufgabe (Zeitpunkt länderweise unterschiedlich) den Landesarchiven übertragen, die diese Akten als archivwürdige Akten klassifizieren und auch archivieren.
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Landesgericht für Strafsachen Wien: 2007 (Acc.Nr. 7243), 2008 (Acc.Nr. 7277), (Acc.Nr. 7380), (Acc.Nr. 7421), [ab 2012] 2012 (Acc.Nr. 7782), 2013 (Acc.Nr. 7844), 2014 (Acc.Nr. 7885), 2015 (Acc.Nr. 7928), 2016 (Acc.Nr. 7954), 2017 (Acc.Nr. 8024), 2018 (Acc.Nr. 8065), 2019 (Acc.Nr. 8114), 2021 (Acc.Nr. 8191), 2022 (Acc.Nr. 8227), 2022 (Acc.Nr. 8239), 2023 (8268, A-LA-834076-2023), 2023 (8290, A-LA-1258764-2023)
von privat: 2019 (Acc.Nr. 8116) |
| 1938-1945 : nur Verfahren nach dem fast unveränderten österreichischen Recht ergänzt durch die nach März 1938 neu erlassenen Reichsgesetze und Verordnungen. (Ausnahme Hochverrat; § 58 wurde am 20.6.1938 abgeschafft und durch ein Reichsgesetz ersetzt.(> Volksgerichtshof). Exkurs: Das am 15.5.1938 erlassene Militärstrafgesetz (>Militärgericht) galt anfänglich nur für deutsche Soldaten (zum Wehrdienst verpflichtete Deutsche und "wehrwürdige Österreicher"), ab 26.8.1939 auch für für das Heer arbeitende Zivilisten (Gefolge). Die Zuständigkeit wechselte je nach Tatzeit (Militärgericht, Feldkriegsgericht, Reichkriegsgericht). |
| teilweise archivwürdig |
| Laufend Neuzugänge |
Von 1851 bis 1937 wurden die archivwürdigen Akten der Landesgerichte I und II nach Jahr und Vr Zahl geordnet in der Serie A 11 abgelegt, ab 1938 liegen sie getrennt nach Landesgericht; die Akten des LG I wurden in A 11 weitergeführt, die Akten des LG II in A 12 und A 12/N.
Die Akten des Jahrgangs 1912 sind mit einer Vr-Zahl bezeichnet. Bei der Ablage ist das Gericht aber von der sonst üblichen Ordnung abgewichen. Die Akten wurden nach der Aktenzahl des Anklagevormerkregisters geordnet. Die Signierung folgt daher dieser Ordnung und nicht der Vr-Zahl. |
Bestellung: Einzeln erschlossen, daher einzeln zu bestellen. Gleitende Archivsperre 30 Jahre [§§ 9 (1) und 10 (1) Wr.ArchG] abgelaufen; erweiterte Schutzfrist für personenbezogene Daten [§ 10 (2) Wr.ArchG]; Einsichtsrechte für Betroffene [§ 11 Wr.ArchG].
Einzelne Akten der Jahrgänge 1953 und 1954 aus konservatorischen Gründen gesperrt [§ 9 (3) 1 Wr.ArchG].
Die Akten des Jahrgangs 1975 wurden vorzeitig übernommen (GEO § 174 (8)). Sie sind auf Dauer der laufenden Bewertungsarbeiten für die Benützung gesperrt. |
| 9999 |
| Reproduktion unter Einhaltung von Zugangsbestimmungen möglich. Für die Herstellung von Reproduktionen auf Auftrag gelten die Tarife für die Benutzung von Archivgut und Leistungen des Archives (Beschluss des Gemeinderats vom 24.10.2014, 02698-2014/0001-GK). Vom Wiener Stadt- und Landesarchiv hergestellte Digitalisate werden für die Weiterverwendung für nichtkommerzielle Zwecke gebühren- und genehmigungsfrei zur Verfügung gestellt: CC BY-NC-ND 4.0, https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/deed.de. Bezeichnung: "Quelle: WStLA". |
Vollständig in WAIS erschlossen. Weitere Hilfsmittel: K 3 Indexkartei; B5; B 14 Register ; B 15; Namensverzeichnis B 16 Häftlingsverzeichnisse; die auf f:/bestand/gerichte/landesgerichte/strafsachen verzeichneten Akten sind bis 1938 unvollständig, sowohl Namen als auch Akten betreffend, da fast immer nur der Erstangeklagte erfasst wurde.
Arbeitsprotokolle mit Auflistung der archivierten und skartierten Akten für die Jahrgänge 1947- stehen auf F:\bestand\2_larch\2.3 - Staatliche Gerichte\Landesgerichte\Strafsachen\Arbeitsprotokoll |
| Verfahren beim Volksgerichtshof (Bundesarchiv Berlin), Verfahren beim Oberlandesgericht (Oberlandesgericht Wien); Sondergericht (WSTLA 2.3.13 Sondergericht); Volksgericht (WSTLA 2.3.1.14 Volksgericht) |
| bis 1937 auch LG II ; Abteilung ab 1928 nach Jahrgängen beschriftet; nicht durchnummeriert; 1942 und 1943 gibt es Nachträge beim LG II> A 12/N! |
Jakob Wührer, 17.07.2015: Aktualisierung und Ergänzung.
Jakob Wührer, 18.03.2016: Aktualisierung
Monika Roither, 05.02.2018: Aktualisierung;
Monika Roither, 05.07.2018: Aktualisierung;
Monika Roither, 13.08.2019: Aktualisierung;
Monika Roither, 25.11.2021: Aktualisierung;
Monika Roither, 30.05.2022: Aktualisierung
Sanna Wännström, 21.11.2023: Aktualisierung |
| In Bearbeitung |
| ISAD(G) |
| 30.05.2022 |
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